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Plastikverschmutzung der Meere in Kroatien: Ein dringendes Umweltproblem

Die Verschmutzung der Meere durch Plastik ist ein globales Problem, das auch in Kroatien zunehmend besorgniserregend ist. Als eines der beliebtesten Reiseziele in Europa, bekannt für seine wunderschöne Adriaküste und kristallklares Wasser, ist Kroatien direkt von der Plastikverschmutzung betroffen. Die Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft sind erheblich und erfordern dringend Maßnahmen, um die einzigartigen Küsten- und Meeresökosysteme zu schützen.

Die Ursachen der Plastikverschmutzung

Plastikverschmutzung entsteht in Kroatien, wie auch weltweit, durch verschiedene Quellen. Einer der Hauptfaktoren ist der unsachgemäße Umgang mit Abfall. Tourismus spielt dabei eine bedeutende Rolle, insbesondere in den Sommermonaten, wenn Millionen von Besuchern die Strände und Inseln des Landes besuchen. Viele Touristen hinterlassen Plastikabfälle, darunter Einwegverpackungen, Plastiktüten und Flaschen, die oft nicht richtig entsorgt werden.

Ein weiterer Faktor ist der Plastikmüll, der durch Meeresströmungen aus anderen Ländern an die kroatische Küste gespült wird. Die Adria, ein Binnenmeer, wird von Müll aus dem gesamten Mittelmeerraum belastet. Plastikmüll aus Italien, Albanien und Montenegro wird durch die Strömungen nach Kroatien transportiert, was die Situation verschärft.

Die Folgen für die Umwelt

Die Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf die kroatische Umwelt sind verheerend. Meerestiere wie Fische, Schildkröten und Vögel verwechseln Plastik mit Nahrung, was zu tödlichen Folgen führt. Schildkröten, die Plastiktüten mit Quallen verwechseln, können daran ersticken, während Mikroplastik, das durch den Zerfall größerer Plastikstücke entsteht, in die Nahrungskette gelangt und die Gesundheit von Tieren und Menschen gefährdet.

 

 

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die Plastikverschmutzung hat nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen für Kroatien. Der Tourismus, eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes, ist stark auf saubere Strände und unberührte Natur angewiesen. Verschmutzte Strände können Touristen abschrecken, was negative Folgen für die lokale Wirtschaft hat. Darüber hinaus sind die Kosten für die Reinigung der Strände erheblich. Gemeinden entlang der Küste sind gezwungen, Ressourcen für die Müllbeseitigung aufzuwenden, anstatt in nachhaltige Infrastruktur zu investieren.

Lösungsansätze und Initiativen

Um die Plastikverschmutzung der Adria einzudämmen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Kroatien hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, etwa durch die Einführung von Recyclingprogrammen und das Verbot bestimmter Einwegplastikprodukte. Selbst auf den entlegenen Inseln findet man heute Recyclingstationen. Ob aber ein Recycling dann tatsächlich stattfindet, ist jedoch unklar. Dennoch besteht großer Handlungsbedarf.

Initiativen wie Küstenreinigungsaktionen, die von lokalen Organisationen und Freiwilligen durchgeführt werden, sind ein wichtiger Schritt. Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit über die Gefahren von Plastik und die Bedeutung von Recycling tragen ebenfalls dazu bei, das Verhalten von Einheimischen und Touristen zu ändern.

Die Plastikverschmutzung an den Ufern der kroatischen Inseln ist jedoch stellenweise erschreckend. Oft ist sie so massiv, dass selbst engagierte Müllsammler an ihre Grenzen stoßen. Dennoch versuche ich auf meinen Kanu und Segeltouren, so viel Müll wie nur möglich einzusammeln.

 

Fazit

Die Plastikverschmutzung der Meere stellt eine ernsthafte Bedrohung für Kroatiens Umwelt, Wirtschaft und Lebensqualität dar. Die Schönheit der Adriaküste und ihre reiche Artenvielfalt dürfen nicht durch menschliche Nachlässigkeit gefährdet werden. Es liegt an der kroatischen Regierung, internationalen Partnern, lokalen Gemeinschaften und jedem Einzelnen, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und Lösungen für dieses drängende Problem zu finden. Nur durch entschlossenes Handeln können die Meere geschützt und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen sichergestellt werden.

 

Plastik vermeiden und aktiv handeln – der Beitrag eines Wassersportlers in Kroatien

Jeder Wassersportler kann seinen Beitrag zu einer saubereren Welt leisten. Genau wie zu Hause lässt sich Plastikmüll vermeiden, etwa durch den Verzicht auf Plastiktüten und Einwegflaschen. In Kroatien gibt es an Land oft die Möglichkeit, Wasser in Glasflaschen zu kaufen. Für Touren auf dem Wasser stellt dies jedoch wegen der Bruch- und Unfallgefahr eine Herausforderung dar, weshalb Plastikflaschen häufig unvermeidlich sind.

Die Realität des Pfandsystems in Kroatien

Immerhin können sowohl Plastik- als auch Glasflaschen über das Pfandsystem in Supermärkten zurückgegeben werden – zumindest in der Theorie. In der Praxis ist es aber doch so, dass viele Supermärkte die Rücknahme der Plastikflaschen einfach verweigern. An anderer Stelle ist von zwei Pfandautomaten einer defekt und der andere voll  und verweigert eine Annahme. Spezieller ist das Pfandsystem bei Bierkästen. Diese werden nur dort zurückgenommen, wo sie auch gekauft worden sind. Bitte heben Sie den Kassenzettel auf und legen Sie diesen bei Rückgabe an der Kasse vor.

Am letzten Tag eines Törns muss das Charterschiff wieder vollgetankt werden. Was man dabei jeden Freitag an den Tankstellen entlang der kroatischen Küste beobachten kann, ist erschreckend. Immer wieder geht beim Betanken Diesel ins Wasser. Ein kleiner „Schwupper“, der über Bord geht, mag harmlos erscheinen, doch die Folgen sind gravierend. Bereits ein Tropfen Öl kann zwischen 600 und 1.000 Liter Wasser verunreinigen. Solche Vorfälle summieren sich schnell, vor allem in der Hauptsaison, wenn unzählige Boote und Yachten betankt werden. Die schillernden, ölig wirkenden Flecken auf der Wasseroberfläche sind ein sichtbares Zeichen der Umweltverschmutzung

Jeder kann hier Verantwortung übernehmen. Ein sorgfältiger Umgang beim Betanken, das Vermeiden von Verschüttungen und die Verwendung von Ölbindetüchern, um Tropfen aufzufangen, sind einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen. Gleichzeitig sollten auch Betreiber von Tankstellen besser geschult werden und auf umweltfreundlichere Praktiken setzen.

Auch kleine Beiträge zählen – zusammen können wir einen großen Unterschied machen!!!

 

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