Wind in Kroatien

Die Windverhältnisse in Kroatien variieren je nach Region und Jahreszeit. Hier sind einige wichtige Informationen zu den vorherrschenden Winden in verschiedenen Teilen des Landes.

 

 

Aktuelle Vorhersage

 

 

Inhalt:

  1. Bora
  2. Tramontana
  3. Mistral
  4. Burin
  5. Jugo
  6. Lebic
  7. Nevera

 

Bora- die Gefürchtete !!!  Der Nordostwind

Die Bora (kroat. Bura) ist ein kalter, trockener Fallwind aus Nordost, der wie aus dem Nichts mit wuchtigen Böen über die Wassersportler herfällt. Er kann sehr stark sein und Geschwindigkeiten von über 50 kn erreichen. Im Velebit Kanal sind schon Windgeschwindigkeiten von 90 kn und in der Bucht von Triest bis zu 110 kn gemessen worden. Der Seegang ist kurz und kann eine Wellenhöhe von 1–2 m erreichen.
Meiden Sie bei Bora unbedingt den Velebit Kanal !   
Man unterscheidet zwei Arten von Bora. Die zyklonale Bora (entsteht durch ein Tief über Oberitalien, Schlechtwetter Bora) und die antizklonale Bora (ein Hochdruckgebiet über dem Balkan, Schönwetter Bora)
Die Bora tritt vor allem in den Wintermonaten auf und kann dann auch über eine ganze Woche dauern. Im Sommer weht die Bora max. 1–3 Tage, teilweise nur Stunden, und ist mit 6-8 Bft relativ verhalten.

 

Die größten Bora Düsen sind:              

  • Golf von Rijeka mit Kvarner
  • Golf von Triest
  • Meerenge zw Krk und Prvic
  • Velebit Kanal
  • Bereich Sibenik
  • zw Omis und Makarska
  • Mljetski Kanal

 

Bora erkennen

Beobachten Sie das Boradiagramm. Gibt es ein Druckgefälle zwischen Maribor und Triest, ist eine Bora wahrscheinlich.
Vor dem Auftreten der Bora wird die Sicht klarer und es wird deutlich kühler. Es stehen Wolkenwalzen über den Bergen, die sich später in linsenförmige Gebilde verwandeln. Wenn schon Wolkenfetzen unten herausgerissen werden, rollen schon die ersten Böenwalzen die Hänge runter. Die Wasserfarbe verändert sich durch die fliegende Gischt und es sind die ersten Schaumkronen im NE zu sehen. Jetzt dauert es nur noch Minuten, bis die ersten Böen einschlagen.

 

Bora Wind
© Windy.com

 

Bora, was tun?

Bei den ersten Anzeichen großzügig reffen. Die Küstenbereiche vom Festland meiden, genau so wie die Luvseiten der Inseln. Besser suchen Sie an den Leeseiten der äußeren Inseln Schutz. Aber denken Sie daran, kahle Inseln sind nicht umsonst ohne Bewuchs. Wenn Sie sich entscheiden, vor dem Wind abzulaufen, dann wird der Wind zwar gleichmäßiger wehen, aber unter Umständen nicht schwächer. Es gab schon einige Crews, die von der Bora in kürzester Zeit bis nach Italien getragen wurden.

 

Segeln Kroatien

 

Tramontana – Der „Nordstern“

Die Tramontana ist ein nördlicher Wind, der kühl, trocken und böig ist. Sie weht vor allem an der Nordadria und kann im Winter sehr stark sein. Seglern bietet die Tramontana trotz Böen und aufgewühlter See einen schönen Segeltag.

 

Maestral – Mistral   Der Nordwestwind

Der Maestral ist in der östlichen Adria kein kalter Fallwind wie im Rhonetal, sondern ein thermischer Wind (Seewind). Er setzt am späten Vormittag ein, erreicht am Nachmittag 3 bis 5 Windstärken und ist bei Seglern und Kitesurfern sehr beliebt. Gegen Abend flaut er dann wieder ab und nachts ist es dann meist wieder komplett windstill.

 

 

Burin – Der Nordostwind

Der Burin ist der Gegenspieler des Maestral. Der Landwind entsteht, wenn sich die Luft über Land nachts stärker abkühlt. Der Burin ist deutlich schwächer und endet nach Sonnenaufgang.

 

Jugo – Schirokko – Der Südostwind

Der Jugo ist ein feuchter, warmer Wind aus südlichen Richtungen, der oft mit schlechtem Wetter und Regen verbunden ist. Er tritt hauptsächlich im Herbst und Winter auf und kann dann auch schon mal Sturmstärke und starken Seegang erreichen. Der Jugo baut sich über Tage auf und man hat genug Zeit, sich einen Schutzhafen zu suchen. Es gibt 2 Jugo Varianten. Der zyklonale Jugo kündigt sich 1 bis 2 Tage vorher mit faserigen, evtl. hakenförmigen Cirruswolken an. Später kommen dann größere Felder Altocumulos dazu. Es wird schwüler, wärmer, die Sicht wird schlechter und das Barometer fällt. Achtung Ankerlieger: Nicht selten ändert der Jugo beim Abflauen seine Richtung. Er kann dann auf Nordwest teilweise sogar auf Nordost (Bora) drehen. Der antizyklonale Jugo kommt meist nur im Frühjahr und Herbst vor und bringt nur geringe Bewölkung und Regen mit. Ein fallender Luftdruck fehlt bei einem antizyklonalen Jugo.

 

 © Windy
© Windy.com

 

Lebic oder Garbin – der Südwestwind

Der Lebic setzt plötzlich und meist nach einem Jugo ein und dauert nur wenige Stunden. Er bringt heftige Böen und hohen Seegang mit. Es entstehen oft gefährliche Kreuzseen, die durch den alten Seegang vom Jugo und durch die vom Lebic entstehen. In einigen Regionen wird noch zwischen dem Lebic aus Südwest und dem Garbin aus Süd-Südwest unterschieden. Erste Anzeichen sind : Plötzlicher Luftdruckabfall und Schleier im Südwesten

 

Nevera oder Neverin

Der als Nevera bekannte Wind gilt als einer der gefährlichsten in der Adria. Er kommt aus westlicher Richtung und lässt sich kaum vorhersagen. Die plötzlichen Windböen erreichen oft Orkanstärke und können erhebliche Schäden verursachen. Erfahrene Skipper sollten auf die Vorzeichen achten: eine plötzliche Windstille, leichtes Donnergrollen aus westlicher Richtung und erste Blitze. Der Gewittersturm trifft dann mit voller Härte ein. Besonders in den Sommermonaten, vor allem im August und September, sollten Segler aufmerksam sein. Bei den ersten Anzeichen des Nevera ist das Anlaufen von Häfen an der Ostküste ratsam, während das Festmachen in westlich ausgerichteten Häfen vermieden werden sollte.

 

 

Titelbild: Maren Oestreicher

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